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Interessante Buchempfehlung auf ZEIT online von Matthias Kettner:

Im Hauptteil seines Buchs führen alle – bisweilen dickichthaften – Pfade von Paul Ricœurs phänomenologischer Forschung auf die Lichtung der wechselseitigen Anerkennung. »Anerkannt werden, wenn es denn jemals geschieht, hieße für jeden, dank der Anerkennung seines Reichs von Fähigkeiten durch andere die vollständige Gewissheit seiner Identität zu erlangen.«

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Das "MST"-Phänomen


Ich habe - nicht aus Langeweile, sondern der Übersichtlichkeit halber und ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit - für mich gestern das folgende Chart angefertigt:

[Unhandled macro: param.text] (vnd.ms-powerpoint, 262 KB)

Nachdem ich täglich mit diesem Thema zu tun habe, bin ich überzeugt, dass darin noch nicht einmal die Hälfte der in den gefeatureten Unternehmen vorkommenden Such-Anwendungen überhaupt erfasst sind.

Gerade in Grossunternehmen ist es nichts ungewöhnliches, dass in verschiedenen Unternehmensteilen zu verschiedenen Zwecken multiple Suchtechnologien eingesetzt werden. Die eine kann besonders gut fehlertolerant unstrukturierte Daten durchsuchen, die nächste clustert besonders gut, die dritte extrahiert Bedeutung, die vierte ist eine Spezialsuche für Bilder, chemische Formeln o.ä., die nächste sollte einfach nur günstig oder "open source" sein und jeder, der etwas auf sich hält, braucht natürlich seinen persönlichen Desktop-Search-Favouriten auf dem Notebook. Viele der Gründe, eine ganz bestimmte Suchtechnologie zu bevorzugen, haben natürlich durchaus Ihre Berechtigung.

Hinzu kommt, dass sich internationale Anbieter ein reges Gefecht um die Spitzenposition in den Quadranten und Waves der internationalen Analysten liefern. Der dauerhaft erste Platz ist längst noch nicht ausgemacht und die Chancen stehen nicht schlecht, dass er das auch so schnell noch nicht sein wird.

Die unangenehmen Konsequenzen sind naheliegend:

  • Vielfacher Administrationsaufwand
  • Überkreuzindexierung der Datenquellen erzeugt unnötige Last
  • Höher als nötige Lizenz- und Wartungskosten

Was sind - auf Basis dieser Erkenntnisse - mögliche Wege, mit dem Phänomen an sich vernünftig, besonnen und v.a. zukunftssicher umzugehen?

Möglichkeit 1) Der Versuch, alle bisherigen auf eine Standard-Suchtechnologie zu konsolidieren (wahrscheinlich grosser Anbieter wie IBM, SAP o.ä. --> wegen der Zukunftssicherheit no one ever got fired because of ... ). Abhängigkeit vom Lieferanten der Wahl, reduzierter Funktionsumfang sowie nicht zu unterschätzende Kosten für die Konsolidierung sind die Risiken dabei.

Möglichkeit 2) Wie hier beschrieben eine Metaschicht ("SOA for EIM") einziehen, die künftig Suche im Unternehmen als "service" bereitstellt. Unabhängigkeit von einzelnen ST-Anbietern, weiterhin voller Funktionsumfang, Entlastung der Systeme sind die Resultate, wenn zielgerichtet und konsequent vorgegangen wird.

Interessanterweise kann man mit Hilfe einer Metaschnittstelle (zentrale Komponente einer SOA für EIM) auch bei Fall 1) Kosten sparen, wie hier gezeigt.

Und hier noch ein wenig "work in progress": [Unhandled macro: param.text] (msword, 26 KB)

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Herausforderung Medienkonvergenz


Gestern wurde mir die folgende Frage gestellt:

... macht es Sinn angesichts eines fragmentierten Medien-Marktes (über alle Medien hinweg) davon auszugehen, dass redaktionelle Qualität gewichtiger ist als Reichweite?

Die Antwort ist "ja". (Eine Alternativantwort gibt auch: "Das Prinzip Search")

Große Medienkonzerne produzieren fragmentierte Inhalte, die in weiten Teilen immer noch getrennt voneinander an Werbekunden vermarktet werden. Große Werbetreibende (also die Haupt-Umsatzträger der Medienkonzerne) wollen jetzt und künftig konvergente Kampagnen über Mediengrenzen hinweg schalten, um möglichst effizient Ihre Zielgruppen zu erreichen. Bisher war das Matching zwischen den Interessen der Werbekunden und den aktuell vorhandenen Inhalten der Medienkonzerne nicht ohne weiteres möglich. Als Folge der Konzentration im Medienbereich bestehen innerhalb der Medienkonzerne multiple Organisations- und Content-Strukturen, die weder automatisiert noch durch eine zentrale Verkaufsorganisation konsolidiert mit Kunden kommunizieren kann. Das Wissen über den fragmentierten Content und das Wissen über die Kundenbedürfnisse an den jew. Content sind Herrschaftswissen der einzelnen Organisationseinheiten. Dezentrales Know-how nach dem „Prinzip Vielfalt“ über die beste Art, wie Künstler, Journalisten und Manager innovative und erfolgreiche Medienprodukte schaffen ist mehr als berechtigt.

Thesen:

  • Übergreifenden Formaten wie "Pop Idol" gehört die Zukunft*
  • Dezentrale Produktion innovativer Inhalte ist qualitativ notwendig, dezentrale Vermarktung hingegen geht an den Bedürfnissen der werbetreibenden Industrie vorbei.
  • Nachdem die formatübergreifende Inhalteproduktion bereits erfolgreich praktiziert wird, ist es die nächste große Herausforderung, auch die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für eine formatübergreifende, zentrale Vermarktung dieser Inhalte zu schaffen.
  • Auswirkungen werden u.a. sein: Weiter zunehmender Speed in Vermarktung und Medien-Mergers (um den Faktor "vor eBay" --> eBay), höhere Transparenz der Medienproduktion/Medienqualität, weitere Konzentration
  • Einer der größten Erfolge des Bertelsmann-Konzerns überhaupt, "Pop Idol“ (Deutschland sucht den Superstar, American Idol, usw.), ist auf die erstmals konsequent und erfolgreich umgesetzte Bestrebung zurückzuführen, eine Medienmarke format-, länder- und kulturübergreifend zu vermarkten. Von 2001 bis 2005 haben weltweit allein 1,8 Mrd. Zuschauer zum Telefon gegriffen, um Ihre Stimme für Ihr "Idol“ abzugeben.

Und hier noch ein Bilderrätsel dazu.

Weitere Ressourcen: Noch mehr Zukunftsmusik:

Und das hier gibt's on top diese schönen Sätze zu lesen als Schlusswort:

Komischerweise arbeiten alle daran, mehr Information zugänglich zu machen statt weniger oder besser gesagt relevantere Information. Kein Wunder, denn intelligente Informationsfilter zu bauen ist enorm viel schwieriger als sich eine weitere Form der Störung auszudenken.

Aber andererseits: Die derzeit wertvollsten Internet-Firmen bauen ihren Erfolg alle in der einen oder anderen Weise auf Informationsfilterung auf (sei es als Suchmaschine, als Portal, als Buchladen mit automatischen Empfehlungen). Hoffen wir darum mal, dass diese selbstgewählte Informationsüberflutung nur eine Phase in der Entwicklung der Informationstechnologie ist. Meinetwegen kann mein Handy gern hin und wieder mal piepen, aber dann soll es mir bitte wirklich was Wichtiges mitzuteilen haben.


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Manchmal ist Stuttgart einfach nicht der richtige Platz


Siehe hier. Der Hintergrund findet sich in dieser News bei Faktor 3:

... ersann Faktor 3 den fiktiven Hausbootbesitzer Luc. Luc, 36 Jahre alt, ist Kameramann und mal wieder auf einer seiner Weltreisen. In dieser Zeit hat er Gauloises sein Boot überlassen. Lucs Spuren sind daher überall auf dem Boot zu treffen. So zum Beispiel seine Bücher-und Plattensammlung, sein Rasierzeug, Mahnungen, Rechnungen oder auch kleine Zettel seiner Verflossenen – der Besucher hat jederzeit das Gefühl als sei er bei einer realen Person mit echter Vita zu Besuch. Authentizität war auch Vorgabe für den ausführenden Architekten Kai Ratschko vom Büro für Form und Ereignis. Keine glatte, funktionsorientierte Eventarchitektur, sondern echtes Hausboot-Gefühl bis ins Detail war gefragt. So wurde zum Beispiel die originale und verwitterte Außenbemalung belassen, das ursprüngliche Holztragwerk freigelegt und teilweise extra so gestrichen, als hätte dies nicht ein Profi-Handwerker getan, sondern eben ein handwerkernder Kameramann.


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After 2255 days i decided to close this weblog. Pls bookmark my new one over here at: h3lge.posterous.com see you over there, cheers, h3lge
by hbrzoska (28.09.08, 20:33)
Listen to "Listen" !
20 int'l Artists and a really nice "piano focus" of throughout the whole album. And: It's free!    tags
by hbrzoska (20.06.08, 09:36)
Abschottung
Wie man in einem Beitrag auf SpOn lernen kann, sind sparsame Menschen in der Konzernführung von ehemaligen Staatsunternehmen aus Prinzip nicht erwünscht: (...) allerdings ist er Schotte - und hat so wohl eher weniger Chancen, den Chefposten bei einem deutschen Ex-Staatskonzern auf Dauer zu übernehmen. Oder wie sonst ist das gemeint? tags
by hbrzoska (15.02.08, 16:47)
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Alkohol
www.scienceblogs.de Egal, was in dem Beitrag steht, sehr gut geteasert ist er schon mal. Und dann noch dies Zitat: Jedenfalls sind wir wieder eine Erfahrung reicher: Fliegen, die zu oft zu viel saufen, baggern alles an, was sie finden. Kommt das irgendwem bekannt vor? tags
by hbrzoska (14.02.08, 09:00)
Merger Endgame Guessing
Here is a real plausible merger endgame theory concerning GOOG and YHOO! and .. well .. and Adobe. Imagine: By buying Adobe and making Flash open source, Google would immediately put a stake in the heart of Silverlight. It also would take control of the PDF-based advertising technology Yahoo has been testing...
by hbrzoska (05.02.08, 23:15)
He got Sauce!
www.lastfm.de 1 This Aint Living 2 I-76 3 Baby's got sauce again someone doin "laid back funk". best song OAT for keeping a smile on the face while e.g. relaunching websites: Amy W., www.lastfm.de ... great stuff ---- just like this: anyone knows who does the trumpet-solo ???! comments welcome !! tags
by hbrzoska (01.02.08, 21:49)
Heinz und der Reissverschluss
Mein Führerschein ist lange her. Mein gesunder Menschenverstand eigentlich im täglichen Gebrauch. Fuhr gestern auf einen mit Autos verstopften Kreisel zu. Die drei Wagen vor mir konnten sich dann problemlos per Reissverschluss-System einsortieren. Das hatte ich dann auch vor und fuhr mit 0,5 km/h vor Heinz und seinen LKW in...
by hbrzoska (24.11.07, 08:36)
D wie Den will ich haben (ab 2009)
Hier gibt's ein bisschen mehr Info und Bilder zu der neuesten Prachtidee von Škoda: www.heise.de tags
by hbrzoska (08.10.07, 09:18)
C wie C-Falter
C wie C-Falter also. Warum der so heisst, sieht man hier: Gesehen bei B wie Baiersbronn. tags
by hbrzoska (04.10.07, 20:16)
Besser als (digitale oder sonstwiewelche) Bohème
finde ich den Begriff: Akademisches Proletariat. Mit dem beschäftigt sich auch Ulrich Peltzer in seinem kommenden gerade erschienenen Roman "Teil der Lösung" (Ammann). Da dann Sätze wie: Von irgendwoher haben die Ballerinas plötzlich Digitalkameras, mit denen sie die Ereignisse aufnehmen, zierlich wirkende Geräte, die sie in Brusthöhe leicht von sich gestreckt halten....
by hbrzoska (03.09.07, 10:15)
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